Beitrag von Gregor Johann Mendel zum Studium der Genetik

Beitrag von Gregor Johann Mendel zum Studium der Genetik!

Gregor Mendel (Abb. 5.3) wurde 1822 in einer Familie armer Bauern in Silisian geboren, einem Dorf in Heinzendorf, das heute zur Tschechoslowakei gehört. Mit achtzehn Jahren beendete er sein Gymnasium.

Diese frühe Ausbildung erhielt er in einem Kloster in Bruno (vormals Brunn von Österreich). Schon sehr früh wurde er zum Priester des Augustinerklosters St. Thomas in Bruno ordiniert. Einige Jahre später wurde er zur Ausbildung in Physik, Mathematik und Naturwissenschaften an die Universität Wien (Österreich) geschickt.

In Wien wurde Mendel von zwei Wissenschaftlern beeinflusst, dem Pflanzenphysiologen Franz Unger und dem Entdecker des bekannten Doppler-Effekts in der Physik, Christian Doppler. Vielleicht hat Mendel hier Wissen über die Hybridisierungsexperimente von Kolreuter und Gaertner erhalten.

Nach seinem Abschluss kehrte er 1854 zu Bruno (heute in der Tschechoslowakei) zurück, wo er weiterhin als Priester und als Lehrer an der High School arbeitete. 1857 begann er seine berühmten Versuche mit Erbsen im Klostergarten (1856-1863). Was Mendel mit Erbsen (Pisum sativum) tat, war kein Zufall, sondern das Ergebnis seiner sorgfältigen Gedanken und Berechnungen.

Mendel präsentierte Daten und Schlussfolgerungen aus seinen Experimenten in einem Vortrag mit dem Titel "Experiments in Plant Hybridization", der 1865 vor der Brunn Natural History Society gelesen und 1866 in "Annual Proceedings of Natural History Society" veröffentlicht wurde.

Aber diese Arbeit von Mendel erregte nicht die geringste Aufmerksamkeit. Es ist überraschend, dass selbst Nageli, ein weiterer großer Botaniker, dem Mendel all seine Papiere mitteilte, die Bedeutung seiner Arbeit nicht einschätzte. Mendel wurde nicht erkannt und enttäuscht. Er starb 1884.

Mendels Beobachtungen blieben unbemerkt wegen:

(i) Er veröffentlichte seine Arbeit in einer obskuren Zeitschrift.

(ii) Versagen der Wissenschaftler, seine Arbeit zu bemerken, weil die wissenschaftliche Welt damals in der Kontroverse beschäftigt war, die durch die Darwin'sche Herkunftstheorie der Arten hervorgerufen wurde.

(iii) Seine Ideen waren seiner Zeit voraus, da in dieser Zeit die Unwissenheit über die zytologische Grundlage der Vererbung vorherrschte.

Im Jahr 1900 entdeckten drei bedeutende Biologen, Hugo de Vries von Holland, Karl Correns von Deutschland und Eric Von Tschermak von Österreich, die unabhängig an der Vererbung arbeiteten, dieselben Phänomene, die Mendel ursprünglich entdeckt hatte.

Diese Wissenschaftler verwiesen auf die Bedeutung von Mendels vergessenem Papier und erweiterten die Arbeit durch Experimente an verschiedenen anderen Pflanzen und Tieren. So wurde das Genie Mendels nach 16 Jahren seines Todes entdeckt. Mendel für seinen großen Beitrag ist jetzt als "Vater der Genetik" bekannt.