Verwendung projektiver Techniken für den Zugang zu unbewussten Motiven und Gefühlen

In direkten Techniken der Persönlichkeitsbewertung zögern Menschen, ihre privaten Gefühle, Gedanken und Beweggründe auf sozial wünschenswerte Weise zu teilen. Projektive Techniken wurden entwickelt, um unbewusste Motive und Gefühle zu bewerten. Diese Techniken basieren auf der Annahme, dass ein weniger strukturierter oder unstrukturierter Stimulus oder eine Situation es dem Einzelnen ermöglicht, seine Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse auf diese Situation zu projizieren.

(i) Rorschach-Inkblot-Test:

Dieser Test besteht aus 10 Inkblots, von denen 5 in schwarz und weiß, 2 in roter Tinte und die restlichen 3 in Pastellfarben sind. Die Blots wurden hergestellt, indem Tinte auf ein Blatt Papier getropft und das Papier zur Hälfte gefaltet wurde. Den Probanden werden die Karten angezeigt, und sie werden gebeten anzugeben, was in den einzelnen Karten zu sehen ist und wo, wie und auf welcher Grundlage eine bestimmte Reaktion erfolgte.

(ii) Thematischer Apperzeptionstest (TAT):

Dieser Test besteht aus schwarzen und weißen Bildkarten und einer leeren Karte. Jede Bildkarte zeigt eine oder mehrere Personen in verschiedenen Situationen. Die Karten werden einzeln angezeigt. Das Subjekt wird gebeten, eine Geschichte zu erzählen, die die auf dem Bild dargestellte Situation beschreibt: was zur Situation geführt hat, was momentan passiert, was in der Zukunft geschieht und was die Figuren fühlen und denken.

(iii) Rosenzweigs Bild-Frustrationsstudie (PF-Studie):

Bei diesem Test werden cartoonartige Bilder gezeigt, bei denen eine Person eine andere frustriert oder auf einen frustrierenden Zustand aufmerksam macht. Es wird beobachtet, ob das Subjekt die frustrierte Person schützt oder eine konstruktive Lösung für das Problem findet. Die Richtung der Aggression kann auf die Umwelt, auf sich selbst oder auf die Vermeidung der Situation gerichtet sein.

(iv) Satzvollendungstest:

Dieser Test verwendet eine Reihe unvollständiger Sätze. Der Anfangsteil des Satzes wird zuerst präsentiert und das Subjekt muss dem Satz ein Ende geben. Diese Endungen spiegeln die Einstellungen, Motivation und Konflikte des Subjekts wider.

Beispiele für Satzabschlussprüfungen sind:

(a) Mein Vater_________.

(b) Meine größte Angst ist __________.

(c) Ich bin stolz auf ___________.

(v) Draw-a-Person-Test:

Bei diesem Test muss das Subjekt eine Person auf ein Blatt Papier zeichnen und dann die Figur eines anderen Geschlechts. Dann wird das Subjekt gebeten, eine Geschichte über die Person zu erstellen, als ob sie eine Figur in einem Roman oder Theaterstück wäre.

Einige Beispiele für Interpretationen sind:

(a) Das Auslassen von Gesichtsmerkmalen deutet darauf hin, dass die Person versucht, sich einer sehr konfliktreichen zwischenmenschlichen Beziehung zu entziehen.

(b) Die grafische Betonung des Halses deutet darauf hin, dass die Impulse nicht kontrolliert werden können.

(c) Ein unverhältnismäßig großer Kopf lässt auf eine organische Erkrankung des Gehirns und die Beschäftigung mit Kopfschmerzen schließen.