6 Grundmerkmale von Minderheitengruppen

Die sechs Hauptmerkmale von Minderheitengruppen sind folgende: 1. Körperliche und kulturelle Merkmale 2. Ungleichbehandlung 3. Status der Zuweisung 4. Solidarität 5. Ehe in der Gruppe 6. Unterordnung.

1. Körperliche und kulturelle Merkmale:

Mitglieder einer Minderheitengruppe haben einige körperliche und kulturelle Merkmale, die sie von der dominierenden (Mehrheits-) Gruppe unterscheiden. Jede Gesellschaft hat ihre willkürlichen Maßstäbe, um zu bestimmen, welche Merkmale bei der Definition einer dominanten Gruppe und einer Minderheitengruppe am wichtigsten sind. Körperliche Merkmale wie Hautfarbe werden im Allgemeinen als Rasse bezeichnet. Kulturelle (ethnische) Unterschiede sind selten neutral und werden häufig mit Antagonismus zwischen Gruppen in Verbindung gebracht.

2. Ungleichbehandlung:

Angehörige einer Minderheit werden ungleich behandelt. Sie sind in der Regel physisch und sozial von der dominanten (Mehrheits-) Gemeinschaft isoliert. Zum Beispiel kann die Verwaltung eines Gemeinschaftsherbergs oder eines Apartmentkomplexes (oder Gebäudes) die Vermietung von Mitgliedern einer Minderheitengemeinschaft verweigern.

In Indien wird zum Beispiel oft vorgeworfen, dass Angehörigen von Minderheitengruppen (Muslime oder Christen) keine Unterkunft gewährt wird - Wohnungen mieten oder verkaufen in Gebäuden, die von Angehörigen einer beherrschenden Gruppe verwaltet oder besessen werden. Nicht nur in Dörfern und Kleinstädten sieht man, dass die Angehörigen von Minderheitengruppen gezwungen sind, in getrennten geographischen Orten zu leben. Physische Segregation führt letztendlich zu sozialer Segregation.

3. Zugeschriebener Status:

Die Mitgliedschaft in einer dominanten Gruppe (oder Minderheitengruppe) ist nicht freiwillig. Menschen werden in die Gruppe hineingeboren. Daher werden Rasse, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit und Religion als Status betrachtet.

4. Solidarität:

Minderheitengruppenmitglieder haben ein starkes Gefühl der Gruppensolidarität. Dieses Gefühl der Solidarität ist das Ergebnis von Vorurteilen und Diskriminierung, die die Mitglieder der Minderheitengruppe erlebt haben. Es basiert auf dem "In-Group-Bewusstsein", das wiederum das Gefühl von "uns" gegen "sie" oder "ich" gegen "sie" hervorruft.

Es verstärkt das Gefühl gemeinsamer Loyalität und Interessen. WG Sumner stellte in seinem Buch Folkways (1906) fest, dass Individuen zwischen Mitgliedern ihrer eigenen Gruppe, die als "in-group" bezeichnet wird, und allen anderen als "out-group" unterscheiden.

5. Ehe in der Gruppe:

Mitglieder einer Minderheitengruppe heiraten in der Regel innerhalb ihrer eigenen Gruppe, um ihre kulturelle Unterscheidungskraft zu erhalten und die Gruppensolidarität aufrechtzuerhalten. Parsis in Indien und Mitglieder anderer Minderheitengruppen (Muslime oder Christen) heiraten selten in anderen Gruppen.

6. Unterordnung:

Die Minderheit ist der Dominanz (Mehrheit) bei der Verteilung von Macht und Privilegien in einer Gesellschaft untergeordnet. Dies ist das Schlüsselmerkmal einer Minderheitengruppe. Die Angehörigen von Minderheitengruppen haben eine relativ geringe Macht-, Prestige- und wirtschaftliche Position im gesellschaftlichen Schichtungssystem einer Gesellschaft. Darüber hinaus müssen sie die Normen, Werte, kulturellen Muster und Gesetze der Mehrheits- (dominanten) Gruppe beachten.