Ansätze zur landwirtschaftlichen Geographie

Es wurde eine Legion von Literatur über das Wesen, die Methodik und die Ansätze der Agrargeographie erstellt. Betrachtet man die wachsende Literatur zur Agrargeographie, so lassen sich zwei Hauptansätze zum Thema erkennen (Ilbery, 1979):

Empirischer (induktiver) Ansatz:

Der empirische Ansatz versucht zu beschreiben, was in der Agrarlandschaft tatsächlich existiert. Es gibt den empirischen Beobachtungen ein besonderes Privileg. Nach Ansicht von Empirikern "sprechen die Fakten für sich". Bei diesem Ansatz wird die Erklärung der Muster durch induktive Methoden gesucht und auf der Grundlage der Ergebnisse zahlreicher Studien Verallgemeinerungen vorgenommen.

Beispielsweise werden für die Abgrenzung von Erntekombinationen einer bestimmten Region Landnutzungsdaten von Landwirten und Dörfern über einen bestimmten Zeitraum erfasst. Diese Daten werden verarbeitet und in Karten aufgezeichnet. Anschließend werden die Kombinationen erläutert, die letztendlich zu Verallgemeinerung und Modellbildung führen.

Normativer (deduktiver) Ansatz:

Der normative oder deduktive Ansatz befasst sich unter bestimmten Annahmen eher mit der Frage, wie die Agrarlandschaft aussehen sollte. Dieser Ansatz führt zur Ableitung und Prüfung von Hypothesen und theoretisch zur Entwicklung eines idealen Modells für landwirtschaftliche Standorte. Das Modell von Thunen, in dem verschiedene Annahmen, wie isomorphe Oberfläche, wirtschaftlicher Landwirt, isolierter Zustand usw., gemacht wurden, basiert auf einem deduktiven Ansatz.

Diese beiden Ansätze sind nie wirklich miteinander verschmolzen, was sowohl die Komplexität des Entscheidungsprozesses in der Landwirtschaft als auch die unterschiedlichen Zeiten widerspiegelt, zu denen beide in der Geographie beliebt waren. Es ist im Wesentlichen auf den normativen (deduktiven) Ansatz zurückzuführen, dass Modelle für landwirtschaftliche Standorte entstanden sind und wiederum Modellmacher nach einer von zwei Richtungen operiert wurden, wobei sich der spätere aus der Unzufriedenheit mit dem ersteren heraus entwickelte.