Betriebskapital-Anlagepolitik (erklärt mit Diagramm)

Die Betriebskapitalfinanzierungspolitik befasst sich im Wesentlichen mit den Quellen und der Höhe des Betriebskapitals, das ein Unternehmen aufrechterhalten soll.

Ein Unternehmen ist nicht nur besorgt über die Höhe des Umlaufvermögens, sondern auch über die Anteile der kurz- und langfristigen Quellen zur Finanzierung des Umlaufvermögens. Es gibt mehrere Anlagestrategien für das Betriebskapital, die ein Unternehmen nach Berücksichtigung der Schwankungen seiner Mittelzuflüsse und -abflüsse sowie der Risikostufe annehmen kann.

1. Absicherungspolitik:

Eine der Richtlinien, nach denen ein Unternehmen seinen Bedarf an Betriebskapital finanziert, ist die Absicherungspolitik (Matching-Richtlinie). Diese Richtlinie funktioniert in einer Vereinbarung, bei der die kurzfristigen Vermögenswerte des Unternehmens perfekt zur Anpassung an die kurzfristigen Verbindlichkeiten verwendet werden.

Nach diesem Ansatz werden festes und dauerhaftes kurzfristiges Vermögen aus langfristigen Quellen und schwankende kurzfristige Vermögenswerte aus kurzfristigen Quellen finanziert.

Diese Politik ist ein mittleres Risiko und erfordert viel Aufmerksamkeit. Wenn beispielsweise ein Bankdarlehen nach sechs Monaten fällig ist, stellt das Unternehmen sicher, dass ausreichend Bargeld zur Verfügung steht, um das Darlehen am Fälligkeitstag zurückzuzahlen, auch wenn es möglicherweise nicht über ausreichend Bargeld verfügt.

Im Falle einer Wachstumsfirma steigt der Betrag des Anlagevermögens und des dauerhaften Umlaufvermögens im Laufe der Zeit weiter an, das Volumen des schwankenden Umlaufvermögens ändert sich jedoch mit der Änderung des Produktionsniveaus. In Abbildung 8.1 sind Linie A und Linie B aufwärtsgerichtet, was darauf hinweist, dass sie im Laufe der Zeit weiter zunehmen und gemäß dem Sicherungsprinzip aus langfristigen Quellen wie Eigenkapital und langfristigen Schulden finanziert werden.

Schwankungen des Umlaufvermögens, die durch die gekrümmte Linie C dargestellt werden, sollten aus kurzfristigen Quellen finanziert werden.

2. Konservative Politik:

Wie der Name vermuten lässt, versucht diese Politik, das mit der Finanzierung des Umlaufvermögens verbundene Risiko zu vermeiden. Hier sollen relativ hohe Anteile an langfristigen Quellen zur Finanzierung des Umlaufvermögens eingesetzt werden. Das Unternehmen vergleicht nicht nur die kurzfristigen Vermögenswerte mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten, sondern hält auch einen gewissen Überschuss, um Unsicherheiten zu befriedigen.

Dies ist die Betriebskapitalpolitik mit dem geringsten Risiko und gewährleistet keine optimale Verwendung der Mittel. Dadurch werden die erwarteten Erträge der Aktionäre reduziert. Diese Richtlinie ist in Abbildung 8.2 dargestellt. Zeile A bezeichnet das Anlagevermögen und Zeile B das permanente Betriebskapital, das aus langfristigen Quellen finanziert wird. Ein bestimmter Teil des fluktuierenden Umlaufvermögens, der durch die gestrichelte Linie C dargestellt ist, wird ebenfalls aus langfristigen Quellen finanziert. Im Rahmen dieser Politik wird ein Teil des fluktuierenden Umlaufvermögens aus kurzfristigen Quellen finanziert.

3. Aggressive Politik:

Eine aggressive Politik zur Finanzierung des Betriebskapitals ist eine riskante Politik, die ein Höchstmaß an Investitionen in das Umlaufvermögen erfordert. Schwankende sowie dauerhafte kurzfristige Vermögenswerte im Rahmen dieser Politik werden durch kurzfristige Schulden finanziert. In dieser Politik werden die Schulden rechtzeitig eingezogen und die Zahlungen an die Gläubiger werden so spät wie möglich geleistet.

Diese Richtlinie wurde in Abbildung 8.3 dargestellt. Nach diesem Ansatz werden langfristige Mittel zur Finanzierung des Anlagevermögens verwendet, die in Zeile A dargestellt sind. Ein Teil der dauerhaften kurzfristigen Vermögenswerte, dargestellt durch die gestrichelte Linie B, wird jedoch auch aus langfristigen Quellen finanziert. Der verbleibende Teil des permanenten Umlaufvermögens, dargestellt in Linie C, und der gesamte Betrag des fluktuierenden Umlaufvermögens, dargestellt durch die gekrümmte Linie D, werden durch kurzfristige Schulden finanziert.

4. Sehr aggressive Politik:

Dies ist eine sehr riskante Politik zur Finanzierung des Betriebskapitals. Gemäß dieser Richtlinie wird sogar ein Teil des Anlagevermögens aus kurzfristigen Quellen finanziert. Die übermäßige Abhängigkeit von kurzfristigen Quellen macht diese Politik sehr riskant.

Diese Richtlinie wurde in Abbildung 8.4 dargestellt. Ein Großteil des Anlagevermögens, wie durch die gestrichelte Linie A dargestellt, wird aus langfristigen Quellen finanziert, und der verbleibende Teil des Anlagevermögens wird aus kurzfristigen Quellen finanziert, wie aus der Linie B ersichtlich ist Umlaufvermögen - Linie C; sowie schwankende Umlaufvermögen, wie die gekrümmte Linie D zeigt.