Tannine: Einstufung, Eigenschaften und chemische Tests

Tannine sind natürlich vorkommende komplexe organische Verbindungen mit stickstofffreien Polyphenolen mit hohem Molekulargewicht. Sie bilden mit Wasser eine kolloidale Lösung, die zu sauren Reaktionen führt. Sie fällen auch Proteine ​​und Alkaloide aus. Die Adstringenz von Tanninen beruht auf der Tatsache, dass sie Proteine ​​ausfällen und sie gegen enzymatischen Angriff resistent machen können. Bei der Anwendung auf eine Wunde oder Verletzung bilden Tannine eine Schutzschicht, um eine Reizung von außen zu verhindern und so die Heilung zu fördern.

Einstufung von Tanninen:

1. Hydrolysierbare Tannine

2. Kondensierte Tannine

3. Pseudotannine

1. Hydrolysierbare Tannine

Diese Tannine werden durch Säuren oder Enzyme hydrolysiert und produzieren Gallussäure und Ellagsäure. Chemisch gesehen handelt es sich dabei um Ester der Phenolsäure wie Gallussäure und Ellagsäure. Die von Gallussäure abgeleiteten Tannine sind als Gallitannine und von Ellaginsäure als Gallitannine bekannt. Die Gallussäure findet man in Rhabarber, Nelke und Ellagsäure in Eukalyptusblättern und Myrobalanen und Granatapfelrinden. Diese Tannine wurden mit Eisenchlorid behandelt, um eine blaue oder schwarze Farbe zu erzeugen.

2. Kondensierte Tannine

Diese Tannine sind hydrolysebeständig und leiten sich von Flavonolen, Catechinen und Flavan-3, 4-diolen ab. Bei der Behandlung mit Säuren oder Enzymen werden sie in Phlobaphene zerlegt. Bei der Trockendestillation wird aus kondensiertem Tannin Brenzcatechin hergestellt. Diese Tannine werden als Catechol-Tannine bezeichnet. Diese Tannine sind in Cinchona-Rinde, männlichem Farn, Arekasamen, Teeblättern und Wildkirschenrinde, Bahera-Früchten, Amla usw. enthalten.

3. Pseudotannine:

Sie sind phenolische Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht und zeigen nicht den Goldschläger-Test. Sie sind in Catechu und Nux-Erica usw. zu finden.

(i) Catechine: Catechu, Kakao usw.

(ii) Ipecacuanhinsäure: Ipecacuanha

(iii) Chlorogensäure: Kaffee und Nux-vomica

Eigenschaften von Tanninen:

Tannine sind in Wasser, Alkohol, Glycerin und Aceton sowie verdünnten Alkalien frei löslich. Sie sind schwer löslich in Chloroform, Ethylacetat und anderen organischen Lösungsmitteln. Sie haben einen adstringierenden Geschmack. Sie ergeben mit Eisenverbindungen einen violetten, violetten oder schwarzen Niederschlag. Sie werden durch eine Anzahl von Metallsalzen, insbesondere Kaliumdichromat und Bleiacetat und -acetat, ausgefällt. Sie verbinden sich mit Haut und Haut zu Leder, mit Gelatine und Isinglass zu einer unlöslichen Verbindung. Sie verbinden sich mit Alkaloiden zu Tannaten, von denen die meisten in Wasser unlöslich sind.

Chemische Tests:

1. Gelatinetest:

Zu einer Tanninlösung werden eine wässerige Lösung von Gelatine und Natriumchlorid gegeben. Es bildet sich ein weißer, bufffarbener Niederschlag.

2. Hauttest des Goldschlägers:

Ein kleines Stück Goldschlägerhaut (aus dem Darm eines Ochsen präparierte Membran) wird in 20% iger Salzsäure getränkt, mit destilliertem Wasser eingekreist und 5 Minuten in eine Tanninlösung gegeben. Das Hautstück wird mit destilliertem Wasser gewaschen und in einer Lösung von Eisen (II) -sulfat aufbewahrt. Durch das Vorhandensein von Tanninen entsteht auf der Haut eine braune oder schwarze Farbe.

3. Phenazon-Test:

Eine Mischung aus wässrigem Extrakt eines Arzneimittels und Natriumphosphat wird erhitzt, abgekühlt und filtriert. Das Filtrat wird mit einer Lösung von Phenazon versetzt. Es bildet sich ein voluminöser Niederschlag.

4. Match-Stick-Test (Catechin-Test):

Ein Streichholz wird in einen wässrigen Pflanzenextrakt getaucht, in der Nähe des Brenners getrocknet und mit konzentrierter Salzsäure angefeuchtet. Beim Erwärmen in der Nähe von Flammen wird das Streichholz durch die Bildung von Phloroglucin rosa oder rot.

5. Chlorogensäuretest:

Ein Extrakt aus Chlorogensäure enthaltendem Arzneimittel wird mit wässrigem Ammoniak behandelt. Bei Einwirkung von Luft bildet sich eine grüne Farbe.

6. Vanillin-Salzsäure-Test:

Probenlösung und zugegebenes Vanillin-Salzsäure-Reagenz (Vanillin 1 g, Alkohol 10 ml, konzentrierte Salzsäure 10 ml). Durch die Bildung von Phloroglucin bildet sich eine rosa oder rote Farbe.