Ansätze zum Studium der Wirtschaftsgeographie (3 Ansätze)

Die Ansätze zum Studium der Wirtschaftsgeographie lassen sich in drei Kategorien einteilen:

1. Traditionelle Ansätze

2. Philosophische Ansätze

3. Moderne Ansätze

1. Traditionelle Ansätze:

Dies sind die in der Geographie gebräuchlichen und in der Wirtschaftsgeographie häufig verwendeten Ansätze. Diese sind:

(i) regionaler Ansatz,

(ii) Ware oder topischer Ansatz und

(iii) Grundsatzansatz.

(i) regionaler Ansatz:

Der Begriff "Region" ist in der geographischen Literatur sehr beliebt und bezieht sich auf eine geeignete Gebietseinheit, z. B. eine Klimaregion, eine Naturregion, eine Industrieregion, eine landwirtschaftliche Region, eine Verwaltungs- oder politische Region usw. Eine Region hat gemeinsame geoökonomische Merkmale, eine Ressourcenbasis, eine wirtschaftliche Entwicklung und in gewissem Maße Ähnlichkeiten in Kultur und demographischer Struktur.

Daher haben mehrere Geographen diesen regionalen Ansatz in der Wirtschaftsgeographie gewählt. Ein Vorteil des regionalen Ansatzes besteht darin, dass er die verschiedenen Teile einer Einheit, ihre Beziehung zueinander und zu der Einheit insgesamt besser kennt.

(ii) Ware oder topischer Ansatz:

Dieser Ansatz liefert eine systematische Beschreibung und Interpretation des weltweiten Verteilungsmusters einer Ware (Weizen) oder einer Industrie (Baumwolltextilindustrie) oder einer menschlichen Beschäftigung (Fischerei). Es analysiert den gesamten Ablauf ihrer Entwicklung und fängt sie auf ihrem Weg zum Fortschreiten oder Rückschritt ein.

Dieser thematische Ansatz oder Rohstoffansatz ist sehr beliebt. Die systematische Wirtschaftsgeographie ist, wenn wir diese Bezeichnung wählen, das rechtmäßige Kind dieser Vorstellung.

(iii) Grundsatzansatz:

In jeder Sphäre menschlichen Handelns gelten bestimmte grundlegende Wahrheiten oder Prinzipien: Sie stellen tatsächlich die Grundfesten dar, auf denen die verschiedenen und unterschiedlichen Überstrukturen ruhen. Die Konzepte der Wirtschaftsgeographie sind durch und durch mit dem gleichen Geist durchdrungen, ob wir nun von regionaler Wirtschaftsgeographie oder systematischer Wirtschaftsgeographie sprechen.

Wirtschaftsregionen basieren auf bestimmten Grundprinzipien; Ähnliches gilt für die Gewinnung von Mineralien (Kohle, Eisenerz oder Diamant) oder die Lokalisierung von Industrien (Metall- oder Textilindustrie) oder den Austausch von Waren.

Mindestens vier Prinzipien, nämlich das Prinzip der genomischen Beziehung, das Prinzip des optimalen Standorts, das Prinzip der regionalen Spezialisierung und das Prinzip der geonomischen Erbfolge, scheinen unter allen Bedingungen gültige Verallgemeinerungen zu sein.

Deshalb scheint es ein vernünftiger Satz zu sein, wenn wir bei der Diskussion geonomischer Probleme bestimmte grundlegende Prinzipien formulieren. Dieser Ansatz hat zwei entscheidende Vorteile: Erstens bietet er eine analytische Methode, die den kritischen Scharfsinn fördert. und zweitens entfällt das Erlernen von Faktenmaterial durch Papageien.

2. Philosophische Ansätze:

Die Forschung in den 1990er Jahren in der Wirtschaftsgeographie kann durch drei philosophische Ansätze charakterisiert werden. Diese sind:

(i) Positivismus,

(ii) Strukturalismus und

(iii) Humanismus.

(i) Positivismus:

Es verwendet die wissenschaftliche Methode, um Fragen der Wirtschaftsgeographie zu interpretieren und zu verstehen. Der wissenschaftliche Ansatz basiert auf empirisch überprüfbaren und gemeinsam vereinbarten Nachweisen durch Replikation der Analyseergebnisse.

Dabei werden fundierte Hypothesen getestet, die zu empirischen Verallgemeinerungen und gesetzesähnlichen Aussagen führen. Das GIS (Group Information System) ist von zentraler Bedeutung für analytische und positivistische Ansätze in der Geographie im Allgemeinen und mit besonders zahlreichen Anwendungen in der Wirtschaftsgeographie.

(ii) Strukturalismus:

In der Wirtschaftsgeographie postuliert der Strukturalismus, dass das, was wir in der Welt sehen, die Ursachen dessen, was wir sehen, nicht aufdeckt. Die Struktur der Wirtschaft kann nicht direkt beobachtet werden. Daher sollten wir Ideen und Theorien entwickeln, die uns helfen zu verstehen, was wir sehen und erleben. Es gibt zwar keine Möglichkeit, solche Theorien direkt zu testen, aber wir können darüber debattieren, um ein besseres Verständnis zu erreichen.

(iii) Humanismus:

Es ist ein Teil der Kritik des Positivismus. Humanistische Wirtschaftsgeographen lehnen sowohl Positivismus als auch Strukturalismus ab, da diese Ansätze darin gesehen werden, dass Menschen mechanisch auf räumliche und strukturelle Kräfte reagieren.

3. Moderne Ansätze:

In der Wirtschaftsgeographie wurden in den letzten drei Jahrzehnten drei Ansätze entwickelt, die als moderne Ansätze betrachtet werden können. Diese sind:

(i) Systemanalyse

(ii) Verhaltensansatz und

(iii) institutioneller Ansatz

(i) Systemanalyse:

Ein System ist ein Satz identifizierter Elemente, die so miteinander verbunden sind, dass sie zusammen ein komplexes Ganzes bilden. Systemanalyse ist eher ein Ansatz oder eine Methode als eine Philosophie oder ein wissenschaftliches Paradigma.

Wirtschaftsgeographen nutzen das Systemkonzept, um die Bestandteile eines Teils der Realität und die Beziehungen zwischen ihnen besser zu verstehen. Die Verwendung einer solchen Konzeption betont das Studium des Ganzen sowie der Teile. Somit kann die Weltwirtschaft als eine Menge ineinandergreifender Teile und Teilsysteme betrachtet werden.

(ii) Verhaltensansatz:

Die Einbeziehung der Verhaltenswissenschaften in der Geographie wird als Verhaltensgefühl bezeichnet. In der Wirtschaftsgeographie ist der Verhaltensansatz mittlerweile sehr verbreitet. Wirtschaftsgeographen untersuchen die Gesamtergebnisse von ökonomisch orientiertem Verhalten, wie sie in der Landschaft erscheinen. In der Wirtschaftsgeographie ist das Studium des Entscheidungsprozesses ein wichtiger Aspekt.

Die Art der Entscheidungsfindung, die das Anliegen der Wirtschaftsgeographie ist, kann als Problemlösung oder Verhaltensentscheidung mit solchen Ergebnissen wie neue Standorte für Geschäfte, Farmen oder Fabriken klassifiziert werden.

In ähnlicher Weise wird die Untersuchung des Verbraucherverhaltens, des Bewegungs- oder Reiseverhaltens usw. als wichtig erachtet. Der Entscheidungsprozess und andere Aspekte der Verhaltensanalyse.

(iii) institutioneller Ansatz:

Ron Martin (2003) hat die Notwendigkeit eines institutionellen Ansatzes in der Wirtschaftsgeographie hervorgehoben. Er stellte fest, dass die Form und Entwicklung der Wirtschaftslandschaft nicht vollständig verstanden werden kann, ohne den verschiedenen sozialen Institutionen, von denen die Wirtschaftstätigkeit abhängt, und von welchen sie geprägt wird, gebührende Aufmerksamkeit zu widmen.

Mit anderen Worten, wirtschaftliche Tätigkeit ist sozial und institutionell angesiedelt und kann nicht allein durch atomistische Einzelmotive erklärt werden, sondern muss als tiefere Verflechtung in breitere Strukturen sozialer, wirtschaftlicher und politischer Regeln, Verfahren und Konventionen verstanden werden. Die Rolle dieser Systeme, sowohl formal als auch informell, ist der Fokus eines institutionellen Konzepts der Wirtschaftsgeographie.